Ein aktives und gesundes Leben kann Arthrose vorbeugen. © Coloures-Pic, Adobe

Arthrose vorbeugen und Arthrose behandeln sind nicht strikt voneinander zu trennen: Alle Maßnahmen, die geeignet sind, Arthrose zu verhindern, können den Verlauf einer bereits bestehenden Arthrose abmildern und Betroffenen zu mehr Lebensfreude und -qualität verelfen.

Inhalt: Arthrose vorbeugen

Vorbeugen und Behandeln ergänzen sich bei Arthrose

Orthopäden raten Betroffenen zu einer arthrosegerechten Ernährung und gelenkfreundlichen Sportarten. Dies bedeutet, den Gelenken wenig Last bei viel Bewegung anzubieten. Ideale sportliche Aktivitäten für Arthrosepatienten sind Radfahren und Schwimmen. Aktivitäten, bei denen das Gelenk plötzlichen Stop-and-Go-Bewegungen oder Scherkräften ausgesetzt wird, sollten Betroffene unbedingt vermeiden. Bei Kniearthrose zählen hierzu beispielsweise Tennis und Fußball.

Aktiv gegen Arthrose ‒ 5 Tipps von den Spezialisten der Gelenk-Klinik

  1. Vermeiden Sie Übergewicht! Hohes Körpergewicht belastet die Gelenke und Fettgewebe fördert den entzündlichen Knorpelverlust. Streben Sie Ihr persönliches Normalgewicht an.
  2. Treiben Sie regelmäßig Sport! Schonende und regelmäßige Bewegung fördert die Knorpelregeneration in allen Gelenken. Achten Sie auf wenig belastende Aktivitäten ohne Dreh- und Stoppbewegungen.
  3. Bauen Sie gezielt Muskeln auf! Eine gut trainierte Muskulatur entlastet die Gelenke bei jeder Bewegung und beugt Fehlstellungen vor. Wir haben für Sie Übungen zusammengestellt, die den Fokus auf einzelne Gelenke legen. Einfach zu Hause ausprobieren!
  4. Achten Sie auf Ihre Ernährung! Eine ausgewogene Ernährung mit hohem pflanzlichen Anteil reduziert knorpelschädigende Entzündungsprozesse im Körper. Rotes Fleisch und tierische Fette erhöhen die Entzündungsneigung und sollten nur einen kleinen Teil Ihres Speiseplans bilden.
  5. Meiden Sie Genussgifte! Alkohol und Nikotin schädigen Knorpelzellen und verstärken eine bestehende Arthrose. Suchen Sie Alternativen, die Ihnen gut tun.

Mit Akupunktur gegen Arthrose

Die Akupunktur kann Schmerzen bei Arthrose lindern. © bcorn, Adobe

Die Alternativmedizin bietet zahlreiche Verfahren, für deren Wirksamkeit es sowohl zur Vorbeugung von Arthrose als auch bei bestehenden Beschwerden Hinweise gibt. Vor allem Yoga und Akupunktur sollen wirksam gegen Arthroseschmerzen sein.

Wissenschaftliche Studien weisen für chinesische Akupunktur eine deutliche Schmerzlinderung nach, speziell bei Kniearthrose (Gonarthrose): In der deutschen GERAC-Gonarthrose-Studie ersparte der Einsatz von Akupunktur Patienten mit Kniearthrose eine Dosiserhöhung der antirheumatischen Schmerzmittel (NSAR). Dieser Effekt hielt bis zu einem halben Jahr nach Akupunktur an. Auch das Befinden der Patienten verbesserte sich bei Akupunkturbehandlung.

Akupunktur gehört in der orthopädischen Gelenk-Klinik insbesondere postoperativ zum Behandlungskonzept. Laut Verbraucherzentrale Bundesverband ist Akupunktur bei Kniearthrose eine gesetzliche Kassenleistung, wenn die Schmerzen seit mindestens 6 Monaten bestehen. Patienten haben Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal 6 Wochen. Auch Zusatzkrankenversicherungen bieten teilweise in ihrem Leistungskatalog Akupunkturbehandlungen an.

Yoga verbessert die Funktion der Gelenke

Yoga stammt ursprünglich aus Indien. Diese Form der Gymnastik legt besonderen Fokus auf Übungspositionen, bei denen die Teilnehmer intensiv auf ihre Atmung und Selbstwahrnehmung achten.

In verschiedenen Studien verbesserte ein mehrwöchiges Yogaprogramm nachweislich die Funktion der Gelenke. Fußdruckmessungen beim Gehen (Podometrie) konnten dies belegen. Gleichzeitig reduzierten regelmäßige Yogaübungen die Schmerzen und verbesserten das Körpergefühl und die Beweglichkeit der Gelenke. Als gesichert gilt, dass Yoga die Gelenke stabilisiert und die Bewegungsabläufe verbessert. Damit ist Yoga ein wirksamer Helfer in der Arthroseprävention.

Yogaübungen stärken Muskulatur und Körpergefühl. Regelmäßiges Yogatraining stärkt die Muskulatur und stabilisiert alle Gelenke des Körpers. © Jacob Lund, Fotolia

Operationen können schweren Verläufen der Arthrose vorbeugen

Wenn der Arzt die Arthrose frühzeitig erkannt und eine konkrete mechanische Ursache für die Störung im Bewegungsablauf des Gelenks identifiziert hat, kann ein operativer Eingriff diese Störung beseitigen. Eine Arthrose infolge einer traumatischen Schädigung im Gelenk kann der Orthopäde in vielen Fällen durch einen vorbeugenden operativen Eingriff stoppen. Hierzu zählen zum Beispiel die Operation eines gerissenen Kreuzbandes im Knie und eines verletzten Außenbandes im Sprunggelenk.

Die Orthopäden der Gelenk-Klinik verfolgen bei degenerativen Gelenkerkrankungen das Prinzip der vorbeugenden Instandhaltung der Gelenke: Im Fall von chronischen Schmerzen nach Stürzen oder Unfällen sollten Betroffene deren Ursachen genauestens abklären lassen. Instabilitäten des Bandapparates und unbehandelte Knorpelschäden können bei rechtzeitiger Diagnose umfassend und nachhaltig behandelt werden. Unbehandelt führen sie langfristig zu schmerzhafter Arthrose.