Fußschmerzen sind ein biologisch wichtiges Warnsignal, das auf Gefahren für den Fuß hinweist: Überanstrengung, Fehlstellung, Knochenbruch, Erkrankung der Sehnen und Gelenke oder Stoffwechselprobleme können akute Fußschmerzen verursachen.
Dabei ist zu unterscheiden, in welcher Situation der Fußschmerz auftritt.
Fußschmerzen können wegen Überlastung, Trainingsfehlern oder Verletzungen auftreten. Es gibt aber auch Erkrankungen des gesamten Organismus, die als Fußschmerzen auftauchen, die aber nicht im engeren Sinne orthopädische Ursachen haben.
Zehenfehlstellungen - schiefe Zehen (Hallux valgus), Krallenzehen und Hammerzehen stellen die häufigsten Fußprobleme dar. Für die betroffenen Patienten ist das im Alltag schmerzhaft - die Fehlstellung ist eine große Belastung. Durch den Druck der Schuhe gibt es oft Entzündungen der Füße. Das Gangbild ist verändert. Auch die kleineren Zehen leiden: Hammer- und Krallenzehen-Fehlstellungen entstehen.
Die Hallux valgus Fehlstellung führt bei vielen der meist weiblichen Betroffenen zu Gehbehinderungen, Schmerzen und Verlust an Lebensqualität. Schmerzen und Gehbehinderung sind auch die Voraussetzung, mit denen eine Operation des Hallux valgus begründet wird. Nur aus kosmetischen Gründen ist die Vorfußkorrektur nicht sinnvoll.
Das Ziel der Hallux valgus Operation hängt vom Stadium der Hallux valgus Fehlstellung ab. In früheren Stadien der Fehlstellung ist der Hallux-Knick noch so ausgeprägt. Das Großzehengrundgelenk ist meist noch beweglich. Es hat noch keine Arthrose entwickelt.
Hallux rigidus ist eine degenerative Gelenkerkrankung (Arthrose) am Grundgelenk der großen Zehe. Der Knorpel in diesem Großzehengrundgelenk nutzt sich bei Hallux rigidus also zunehmend ab. Es treten die arthrosetypischen Gelenkveränderungen auf:
Gelenkspaltverengung, Osteophyten, Knorpelabrieb, Entzündung des Großzehengrundgelenks.
Der Fuß mit seinen 49 einzelnen Knochen und unzähligen kleinen Gelenken ist außerordentlich komplex - mehr als jedes andere Bewegungsorgan. Aber komplex ist auch die Funktion des menschlichen Fußes: als Motor, Stützorgan und, was oft vergessen wird, zentrales Sinnesorgan des Menschen.
Der Knick-Senkfuß tritt in einer gutartigen Variante bei jüngeren Kindern auf. Der kindliche Knick-Senkfuß wächst sich meist ohne Behandlung wieder aus. Schwerpunktmäßig behandeln wir den kindlichen Knick-Senkfuß hier. Bei Erwachsenen sind vor allem Frauen mittleren Alters - über fünfzig - überdurchschnittlich häufig vom Knick-Senk-Fuß betroffen.
Als Orthopäde wünscht man sich mehr Bewußtstein für die Fußgesundheit. Die Füße, vielleicht weil sie soweit von uns weg sind, scheinen nicht die nötige Beachtung zu finden. Das ist fast das Gegenteil von empirischen Gesundheitssystemen, wie der Fußreflexzonenmassage, die im Fuß den Schlüssel zur Gesunderhaltung des ganzen Menschen sehen.
Warum ist die Orthopädie des Fußes für uns so spannend und aufschlussreich? Warum wird der Fuß von vielen Orthopäden, aber auch vom öffentlichen Bewusstsein so sehr vernachlässigt? Warum war nicht der Gebrauch der Hände, sondern viel grundlegender, die Vermenschlichung des Fußes der entscheidende Schritt zu unserer evolutionären Menschwerdung?
Stressfaktoren für den Fuß
Der menschliche Fuß hat sich entwickelt unter den Bedingungen des Barfußlaufens. Modernes Schuhwerk entlastet den Fuß und schützt ihn vor Kälte und Verletzungen. Doch vor allem die Anforderungen der Mode - hohe Absätze, Einengung der Zehen - zwingen den Fuß in Stress-Positionen. Verhaltensänderungen können die Fußgesundheit verbessern.
Sie verspüren Schmerzen im Fuß und das im Bereich des Innenknöchels? Möglicherweise wird dieser Schmerz auch von Schwellungen begleitet? Der Schmerz strahlt aus bis in den Vorfuß und in die Fußsohle? Kommt es zusätzlich zu einem Kribbeln, Brennen oder gar Taubheitsgefühlen in den Zehen? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie am sogenannten Tarsaltunnelsyndrom leiden. Den Tarsaltunnel als Halteband des Beugemuskels finden wir als kleineren Kanal direkt hinter dem Innenknöchel. In diesem Bereich durchlaufen zahlreiche Blutgefäße, Sehnen und Bänder den Tunnel. Doch was ist zu tun, wenn Sie am Tarsaltunnelsyndrom leiden? Was sind die Ursachen? Wie diagnostiziert es Ihr Arzt und welche Behandlungswege stehen offen? Das werden wir Ihnen im nachfolgenden Artikel Schritt für Schritt näherbringen.
Fuß und Sprunggelenk mit Rückansicht auf die Achillessehne: Die Achillessehne verbindet das Fersenbein (Fersenknochen) mit dem Wadenmuskel und verläuft - deutlich tastbar - im hinteren Bereich des Unterschenkels. Die Achillessehne überträgt beim Springen oder laufen gewaltige Zugkräfte. Schmerzzustände in der Achillessehne werden als Achillodynie bezeichnet - ein Warnsignal für Sportler.
Viele Patienten leiden an stechenden Schmerzen in der Ferse. Besonders viele darunter sind Sportler. Ursache dafür ist oft eine angeborene oder durch Sport erworbene Formabweichung des Fersenknochens. Beim Gehen und Laufen - vor allem in Verbindung mit engen, starren Schuhen - kann dieser Knochenvorsprung auch die Weichteile reizen und zur Qual werden.
Der Spreizfuß ist in vielen Fällen schmerzfrei und ohne Folgeprobleme. Er kann jedoch unter Umständen zu weiteren ernsthaften orthopädischen Erkrankungen und Vorfußschmerzen führen.
Die Haglundferse ist zunächst eine schmerzhafte Formabweichung des oberen Fersenbeines und der umgebenden Weichteilgewebe. Die Haglundexostose entsteht häufig auf der Grundlage einer knöchernen Vorwölbung des oberen Fersenbeines, in der Nähe des Ansatzpunktes der Achillessehne. Diese Vorwölbung ist zunächst nicht schmerzhaft. Die Haglundexostose erhöht aber die Wahrscheinlichkeit, in diesem Bereich des Rückfußes das schmerzhafte Haglund-Syndrom zu entwickeln. Wenn dieser exponierte Bereich des Rückfußes gegen das starre Material der Schuhe reibt, kann sich zusätzlich eine schmerzhafte Schleimbeutelentzündung entwickeln.
Diese Bursitis führt zu einer weiteren, schmerzhaften Schwellung im Fersenbereich. Diese Schwellung am Fersenbein kann auch auf den Achillessehnenansatz drücken und die Ernährung der Achillessehne verschlechtern und so zu einer Achillodynie (Achillessehnenentzündung) führen. Das Weichteilgewebe am Fersenbein kann auch verkalken. Der schmerzhafte Fersensporn ist daher eine wichtige Differentialdiagnose der Haglundferse. So wird die Haglundexostose immer größer und der Druck immer stärker. Neben der Entlastung durch Fersenpolster und Erhöhung der Absätze gibt es in therapieresistenten Fällen auch wirksame operative Behandlungstechniken: die Abtragung der Haglundexostose.