Abgesenktes Fußgewölbe beim Knick-Senkfuß Das abgesenkte Fußlängsgewölbe ist charakteristisch für den Knick-Senkfuß. © Dr. med. Thomas Schneider

Inhalt: Operation des Knick-Senkfußes beim Kind

Wann empfehlen wir eine Operation des kindlichen Knick-Senkfußes?

  • Die Knick-Senkfuß-Fehlstellung besteht bereits über längere Zeit und beeinträchtigt das Kind.
  • Die ärztliche Untersuchung zeigt bereits eine verkürzte Achillessehne.
  • Das Sprunggelenk ist gereizt oder übermäßig durch die Fehlstellung belastet.
  • Die Beweglichkeit im Sprunggelenk ist zunehmend eingeschränkt.
  • Das Kind leidet unter Beschwerden und Schmerzen im inneren und äußeren Fußrandbereich.
  • Es liegt eine starke Ermüdbarkeit des Kindes vor, die sich auf die Knick-Senkfuß-Fehlstellung zurückführen lässt.

Die Beobachtungsphase einer Knick-Senkfuß-Fehlstellung endet etwa im Alter von 12 Jahren. Bis zu diesem Zeitpunkt behandelt der Orthopäde den Knick-Senkfuß vorwiegend mit konservativen Methoden wie Einlagen, Fußgymnastik und spiraldynamische Übungen und gibt Tipps für den Alltag.

Ergeben diese Maßnahmen keine Aufrichtung des Fußgewölbes und dauern Fehlstellung, Ermüdbarkeit und Fußschmerzen an, zieht der Spezialist eine operative Aufrichtung des Fußgewölbes in Betracht.

In den letzten Jahren wurden mehrere geeignete Operationsverfahren entwickelt, die im Einzelfall Anwendung finden.

Implantat zum Stützen des kindlichen Knick-Senkfußes

Implantat beim flexiblen Knick-Senkfuß Beim flexiblen Knick-Senkfuß bringt der Operateur ein Implantat in den Sinus tarsi ein. Der Sinus tarsi ist eine Vertiefung vor dem Außenknöchel. Das Implantat stützt das kindliche Fußgewölbe und ermöglicht eine normale weitere Fußreifung. © Dr. Thomas Schneider

Ein minimalinvasives und schonendes Verfahren ist der Einbau eines Implantates. Oft genügt als Beitrag zur Aufrichtung des Fußes ein stützendes Implantat im Außenbereich des Fußes. Dieses Implantat öffnet den Bereich zwischen Sprungbein und Fersenbein und lenkt das Fußwachstum in die richtige Richtung. Diese Operation kann eine bleibende, knöcherne Deformität des Fußlängsgewölbes verhindern.

Diese Implantate können je nach Operationsmethode entweder lebenslang belassen werden oder nach 2 bis 3 Jahren in einer Folgeoperation wieder entfernt werden. Größere Eingriffe können mithilfe dieser minimalinvasiven Operation oft vermieden werden.

Arthrorise-Verfahren: Ein Hindernis korrigiert den Knick-Senkfuß

Ein ebenfalls seit Jahren erprobter Eingriff zur operativen Aufrichtung des Knick-Senkfuß ist das Einbringen einer Schraube, die als blockierendes Hindernis unter das Sprungbein (Talus) eingesetzt wird (subtalare Arthrorise). Das Arthrorise-Verfahren funktioniert über die Setzung eines propriozeptiven Reizes, der die Aufrichtung des Fußgewölbes fördert.

Verlängerung des Fußlängsgewölbes durch Evans-Osteotomie

Ist das Fußskelett bereits ausgewachsen, gibt es die Möglichkeit der Verlängerungsoperation im Fuß. Dies ist die sogenannte Evans-Osteotomie. Dabei wird die äußere Fußlinie verlängert und eine Aufrichtung des Fußes sowie des Fußgewölbes erreicht.

Nach operativer Therapie des kindlichen oder erwachsenen Knick-Senkfußes darf der Patient auf keinen Fall auf intensive Rehabilitation und Bewegungstraining verzichten. Der Therapieerfolg wird so gesichert. Vor allem Übungen nach dem Prinzip der Spiraldynamik sind an dieser Stelle wichtig und unersetzlich.