Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Ob wir uns kämmen, einen Ball werfen, eine juckende Stelle am Rücken kratzen, oder einen Gegenstand ergreifen: Die differenzierte Bewegung entsteht durch die fein aussteuerbare Motorik der Schulter. Das Schultergelenk hält eine schwierige Balance aus feinmotorischer Steuerung und Kraftübertragung aus dem Rumpf in die vordere Extremität (den Arm).
Fast jeder von uns bekommt im Laufe des Lebens Schulterschmerzen. Der Grund dafür ist die besondere, komplexe Anatomie der Schulter.
Schulterschmerzen werden häufig durch akute Verletzungen (Trauma) ausgelöst: Ein Sturz oder ein Aufprall kann Sehnen und Weichteilgewebe der Schulter verletzen. Häufig ist nicht nur eine Struktur betroffen. Sehnen, Schleimbeutel, Gelenkkapsel und Muskeln rund um das Schultergelenk können überdehnen oder reißen. Auch knöcherne Verletzungen können auftreten: Eine Fraktur des Oberarmkopfes oder des Schultereckgelenks (AC-Gelenks) kann langwierige Folgen haben und sogar bis zur Arthrose der Schulter führen.
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Bei großer Kraft und Beweglichkeit hat die Schulter besondere orthopädische Schwachstellen: Knochen, Bänder, Knorpel, Sehnen und Schleimbeutel. Von großer Bedeutung ist die Führung des Schultergelenks durch Muskeln und Sehnen. Wenn der Oberarmkopf nicht genau in der Gelenkspfanne zentriert ist, dann droht die Entwicklung von Schulterarthrose. Anders als bei der Kniearthrose oder Hüftarthrose, wird ein Schultergelenk dennoch recht selten durch eine Endoprothese ersetzt. Meist helfen uns konservative Therapieverfahren weiter. Bei vollständigem, nicht mehr konservativ therapierbarem Knorpelverschleiß kann die OPEration einer Schulterprothese das Gelenk beweglich erhalten.
Die Schleimbeutelentzündung (Bursitis) der Schulter ist die schmerzhafte Entzündung eines von flüssigem Schleim gefülltem Puffergewebe. Die Schleimbeutel (Bursa) sorgen für die reibungsfreie Verschiebbarkeit der unterschiedlichen Sehnen Muskeln und Knochen im hochbeweglichen Schultergelenk.
Ein Bizepssehnenriss betrifft meist die lange Bizepssehne im Schultergelenk. Wenn man über einen Bizepssehnnriss spricht, ist also fast der obere Ansatz des Bizepsmuskels gemeint. Der Riss der langen Bizepssehne im Schultergelenk kann unter manchen Umständen konservativ behandlet werden.
Bei starker Krafteinwirkung oder Unfällen kann auch der distale (=untere oder körperferne) Ansatz der Bizepssehne reissen. Ein Riss der distalen Bizepssehne mus immer operiert werden.
Schulterschmerzen gehören zu den häufigen orthopädischen Problemen. Die Rotatorenmanschette der Schulter durchläuft einen normalen Alterungsprozess: Stabilität und Funktion der Schulter lassen mit zunehmendem Alter einfach nach. Viele Patienten erleiden bereits bei Teilrissen der Schultersehnen starke Schmerzen. Es gibt jedoch gezielte Behandlungen.
Als Erkrankung des Muskelsystems, der Nerven und des Skeletts wird RSI immer stärker auf allgemeine physische und psychische Stressfaktoren aus der modernen Lebenswelt zurückgeführt. Die RSI-Erkrankung ist zwar nicht lebensbedrohlich, betrifft aber die Erwerbsfähigkeit der Betroffenen. Die genauen Risikofaktoren für RSI kristallisieren sich aber heraus. Mit einfachen Vorkehrungen können Risikogruppen bei Sport und Arbeit dem RSI-Syndrom vorbeugen.
Der Krankheitsverlauf ist bei der Kalkschulter oft still und unauffällig. Frauen sind öfter von einer Kalkschulter betroffen als Männer. In einem späten Stadium der Erkrankung kann sich die Kalkschulter jedoch schnell und schubhaft durch starke Schmerzen, Unbeweglichkeit (Impingement) und Entzündungen im Schultergelenk bemerkbar machen.