1. Was ist eine Achillodynie?
  2. Ursachen: Wie entsteht eine Achillodynie?
  3. Symptome der Achillodynie
  4. Diagnose der Achillodynie
  5. Therapie: Wie lässt sich die Achillodynie behandeln?
  6. Übungen bei Achillodynie
  7. Häufige Patientenfragen zur Achillodynie an Dr. Thomas Schneider von der Gelenk-Klinik
Frau mit Schmerzen in der Achillessehne beim Joggen Falsches Training ist oft eine Ursache der Achillodynie. © schwede-photodesign, Adobe

Als Achillodynie bezeichnet man schmerzhafte Reizzustände der Achillessehne. Durch Überlastung kann diese größte Sehne im menschlichen Körper sich entzünden. Langfristig verschleißt die Achillessehne aufgrund der chronischen Reizung. Die Folge ist oftmals ein Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur).

Die Beschwerden einer Achillodynie äußern sich im Anfangsstadium zunächst als Anlaufschmerzen oder Schmerzen unter Belastung. Später treten auch in Ruhephasen stechende Schmerzen auf. Oft sind falsches Training oder Fehlstellungen des Fußes oder der Beinachse die Ursache für eine entzündete Achillessehne. In vielen Fällen lässt sich eine Achillodynie mittels konservativer Maßnahmen wie Ruhigstellung, Sportpause, Physiotherapie oder Schuheinlagen behandeln.

Was ist eine Achillodynie?

Lage der Achillessehne im Fuß Die Achillessehne ist etwa 20 bis 25 cm lang und verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein. © SciePro, Adobe

Die Achillodynie ist eine schmerzhafte Reizung der Achillessehne oder des Sehnenansatzes (Enthese). Diese Reizung geht häufig mit einer verdickten, geschwollenen Achillessehne und Druckschmerzhaftigkeit einher. Der Mediziner spricht bei einer solchen Sehnenerkrankung auch von einer Tendinopathie. Die Stelle 2 bis 3 cm oberhalb des Sehnenansatzes am Fersenbein (Calcaneus) ist am schwächsten durchblutet. Daher ist dieser Bereich am anfälligsten für eine Entzündung oder Verschleiß. Ist die Achillessehne bereits vorgeschädigt, ist sie noch anfälliger für einen Riss oder Teilriss (Partialruptur).

Ursächlich für die Erkrankung ist meist eine Überlastung aufgrund eines gesteigerten oder übermäßigen Trainingspensums. Vor allem Läufer und Hobbysportler, die nach längerer Trainingspause in den Sport zurückkehren, sind von einer Achillodynie betroffen. Aber auch Fußfehlstellungen wie ein Knick-Senkfuß oder Hohlfuß können für eine Achillodynie verantwortlich sein.

Ursachen: Wie entsteht eine Achillodynie?

Risikofaktoren der Achillodynie:

Die Achillodynie betrifft überdurchschnittlich häufig sportlich aktive Menschen, vor allem Männer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren. Insbesondere Menschen, die nach längerer Trainingspause wieder in den Sport zurückkehren, sind gefährdet. Sportarten mit einem besonders hohen Risiko für Reizungen der Achillessehne sind beispielsweise Laufen, Ballsportarten und Tanzen. Auch unpassendes Schuhwerk oder Training auf hartem Untergrund können die Entzündung der Achillessehne vorantreiben.

Weitere Risikofaktoren, die eine Entzündung der Achillessehne begünstigen, sind Übergewicht und Diabetes sowie Fußfehlstellungen wie ein Knick-Senkfuß, ein Hohlfuß oder eine Beinachsenfehlstellung (X-Bein).

Symptome der Achillodynie

Mann mit Achillodynie Übermäßige oder falsche Trainingsbelastung bei Laufsportlern kann die Schädigung der Achillessehne begünstigen. © Mike Fouque, Fotolia

Bei einer Achillodynie treten anfänglich belastungsabhängige Schmerzen in der Ferse auf. Meist schmerzt der Bereich, der etwa 2 bis 3 cm vom Sehnenansatz der Achillessehne entfernt ist. Die Achillessehne ist in ihrem Verlauf verdickt oder geschwollen. Bei beginnender Sehnenschädigung äußern sich die Beschwerden zunächst durch Anlaufschmerzen zu Beginn einer Belastung.

Erst bei fortschreitender Schädigung der Sehne treten die Schmerzen auch nach der Belastung auf. Besonders stark ist der Schmerz bei Dehnung der Achillessehne.

Diagnose einer Achillodynie

Zangengriff zur Untersuchung der Achillessehne Zangengriff: Die klinische Untersuchung der Achillessehne erfolgt u. a. durch den Zangengriff. So erkennt der Spezialist Druckschmerzhaftigkeit, Schwellung und Erwärmung der Achillessehne sehr schnell. © Gelenk-Klinik

Für die Diagnose einer Achillodynie wird der Arzt Ihnen zunächst einige Fragen zu Ihren Beschwerden stellen. Wo genau tut es weh und in welchen Situationen treten die Schmerzen auf? Gibt es einen Auslöser für die Schmerzen? Treiben Sie Sport und wenn ja, welchen und in welchem Umfang?

Nachdem der Fußspezialist sich einen Überblick über Ihre Situation verschafft hat, folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei liegen Sie auf dem Bauch, während der Arzt die Achillessehne zwischen zwei Finger nimmt. Das Befühlen der Achillessehne zeigt ihm, ob die Achillessehne druckschmerzhaft, geschwollen, verdickt oder erwärmt ist.

Mittels Ultraschall kann der Orthopäde einen Riss oder Teilriss der Achillessehne ausschließen. Vermutet er eine knöcherne Verletzung, wird zudem ein Röntgenbild erstellt.

Folgende Erkrankungen verursachen ähnliche Beschwerden wie die Achillodynie. Sie müssen im Rahmen der Differentialdiagnose ausgeschlossen werden:

Therapie: Wie lässt sich die Achillodynie behandeln?

Selbsthilfe bei Achillodynie:

  • vor dem Training gut aufwärmen
  • passive Dehnung der Achillessehne unter Belastung durch das Körpergewicht
  • Dehnung der Wadenmuskulatur
  • Dehnung der Plantarsehne
  • Belastung reduzieren
  • entzündungshemmende Schmerzmittel als Salbe auftragen oder einnehmen (z. B. Diclofenac)
  • kein Training unter Einfluss von Schmerzmitteln

Die Achillodynie lässt sich in der Regel gut konservativ behandeln. Eine Operation kommt nur in absoluten Ausnahmefällen infrage. Akutmaßnahmen bei Schmerzen in der Achillessehne sind Schonung, Kühlung und Schmerzmittelgabe. Entzündungshemmende Schmerzmittel können sowohl in Tablettenform eingenommen als auch als Schmerzgel oder -salbe auf die Haut aufgetragen werden.

Einlagen und Spezialschuhe bei Achillodynie

Liegt eine Achillodynie aufgrund einer Fußfehlstellung vor, sind Einlagen das Mittel der Wahl zur konservativen Behandlung. Bei einem Knick-Senkfuß unterstützen die Einlagen das Fußlängsgewölbe, wodurch verhindert wird, dass das Fersenbein beim Abrollen des Fußes nach außen abknickt. Eine andere Form der Einlagen erfordert der Hohlfuß. Aufgrund eines erhöhten Fußlängsgewölbes müssen die Einlagen den Fuß in Höhe der Mittelfußköpfchen am Vorfuß stützen. Auch Fehlstellungen der Beinachse (z. B. O-Bein/X-Bein) können mittels Einlagenversorgung therapiert werden.

Stoßwellentherapie zur Behandlung der Achillodynie

Extrakorporale Stoßwellen sind energiereiche mechanische Wellen, die außerhalb des Körpers erzeugt werden. Für die ESWT-Behandlung werden sie gebündelt auf den gereizten Bereich der Achillessehne übertragen. Dies fördert den Stoffwechsel und die Durchblutung im erkrankten Gewebe und beschleunigt die Heilung der Sehne. Auch eine Entzündung der Schleimbeutel (Achillobursitis) oder Kalkeinlagerungen können mittels Stoßwellen behandelt werden.

Wie viele Stoßwellen-Anwendungen notwendig sind, entscheidet der Arzt im Einzelfall, abhängig vom Ausmaß und Ort der Sehnenschädigung.

Endoskopischer Sehnentransfer bei Achillessehnenschäden

Bei ausgeprägten Schäden an der Achillessehne kann auch eine Operation erforderlich werden. Dafür ist der endoskopische Transfer der Sehne des M. flexor hallucis longus eine vielversprechende Option. Dabei wird die Sehne des M. flexor hallucis longus (Großzehenbeuger) auf das Fersenbein übertragen. In der Folge übernimmt der Großzehenbeuger die Beugung im Sprunggelenk. Die Achillessehne ist entlastet und bekommt dadurch die Möglichkeit, sich wieder zu regenerieren. Dieser minimalinvasive Eingriff ist auch für ältere Menschen gut geeignet.

Übungen bei Achillodynie

Die folgenden Übungen helfen dabei, die Durchblutung zu verbessern. Sie entspannen die Wadenmuskulatur, mobilisieren das Gewebe und reduzieren die Schmerzen.

Wichtig: Eine Beschädigung der Sehne (z. B. Teilriss) sollte vor der Durchführung der Übungen unbedingt diagnostisch abgeklärt werden.

Exzentrisches Dehnen der Wadenmuskulatur

Exzentrisches Dehnen der Wadenmuskulatur auf einer Treppenstufe. Verlagern Sie abwechselnd Ihr Körpergewicht vom Standbein auf das nach hinten absinkende Bein. Sie dehnen damit die Wadenmuskulatur. © Gelenk-Klinik

Ziel: Diese Übung sorgt für einen optimierten Kapillarfluss im Bereich der Achillessehne. Die Schmerzen verringern sich und die Muskulatur gewinnt an Länge.

Ausgangsstellung: Stellen Sie sich auf eine Stufe. Das gesunde Bein steht vollständig auf der Stufe. Der betroffene Fuß hat nur mit dem Vorfuß Stufenkontakt, die Ferse ist frei. Achten Sie darauf, dass die Achillessehne gerade verläuft.

Durchführung: Verlagern Sie nun Ihr gesamtes Gewicht auf das betroffene Bein und senken Sie die Ferse langsam ab, bis Sie eine Dehnung in der Wade spüren. Jetzt übernimmt das nicht betroffene Bein wieder das Körpergewicht und bringt Sie nach oben. Über das betroffene Bein lassen Sie erneut die Ferse sinken.

Wiederholen Sie die Übung pro Bein 10- bis 15-mal. Dies entspricht einem Satz. Führen Sie 2–3 Sätze durch mit jeweils 30–60 Sekunden Pause zwischen den Sätzen. Üben Sie 2- bis 3-mal pro Woche.

Mobilisation der Wadenmuskulatur

Übung zur Mobilisation der Wadenmuskulatur mithilfe der Faszienrolle Rollen Sie die Faszienrolle langsam vor und zurück. © Gelenk-Klinik

Hilfsmittel: Faszienrolle o. Ä.

Ziel: Die Übung verbessert die Durchblutung und lockert die Wadenmuskulatur. Das umliegende Gewebe und die Muskulatur können sich bei wiederkehrenden oder anhaltenden Schmerzen verhärten und entzündlich verändern. Eine gezielte Mobilisation und Spannungsreduktion des Gewebes hilft dem Körper, den Stoffwechsel in diesen Bereichen zu verbessern und damit auch Entzündungen besser zu bewältigen.

Ausgangsstellung: Sie sitzen auf dem Boden, die Hände stützen Sie seitlich. Die Wade des betroffenen Beines liegt auf der Faszienrolle. Das andere Bein ist angestellt.

Durchführung: Rollen Sie nun langsam vor und zurück. Achten Sie darauf, nicht direkt auf der Achillessehne zu rollen, sondern nur auf dem Wadenmuskel.

Rollen Sie 5-mal mittig, innen und außen an der Wade entlang. Absolvieren Sie die Übung an 2–3 Tagen pro Woche.

Dehnung des Schollenmuskels (Musculus soleus)

Übung zur Dehnung des Musculus soleus Gehen Sie mit beiden Beinen in die Beugung. © Gelenk-Klinik

Ziel: Diese Übung verbessert die Durchblutung und lockert den Musculus soleus. Das umliegende Gewebe und die Muskeln können sich bei wiederkehrenden oder anhaltenden Schmerzen verhärten und entzündlich verändern. Eine gezielte Mobilisation und Spannungsreduktion des Gewebes hilft dem Körper, den Stoffwechsel in diesen Bereichen zu verbessern und damit auch Entzündungen besser zu bewältigen.

Ausgangsstellung: Stand vor einer Wand oder einem Stuhl. Stellen Sie das zu dehnende Bein nach hinten auf.

Durchführung: Stützen Sie sich mit den Händen leicht gegen die Wand oder die Stuhllehne. Gehen Sie mit beiden Beinen in die Beugung. Achten Sie darauf, dass beim hinteren Bein die Ferse nicht vom Boden abhebt. Sie sollten ein deutliches Spannungsgefühl in der Unterschenkelrückseite spüren.

Halten Sie die Dehnung pro Bein jeweils ca. eine Minute. Dies entspricht einem Satz. Führen Sie 2–3 Sätze durch mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen. Üben Sie 2- bis 3-mal pro Woche.

Dehnung des Zwillingswadenmuskels (Musculus gastrocnemius)

Übung zur Dehnung der Wadenmuskulatur Dehnen Sie Ihre Wadenmuskulatur, um Spannungen abzubauen. © Gelenk-Klinik

Ziel: Diese Übung verbessert die Durchblutung und lockert den Musculus gastrocnemius. Das umliegende Gewebe und die Muskulatur können sich bei wiederkehrenden oder anhaltenden Schmerzen verhärten und entzündlich verändern. Eine gezielte Mobilisation und Spannungsreduktion des Gewebes hilft dem Körper, den Stoffwechsel in diesen Bereichen zu verbessern und damit auch Entzündungen besser zu bewältigen.

Ausgangsstellung: Stand vor einer Wand oder einem Stuhl. Stellen Sie das zu dehnende Bein nach hinten auf.

Durchführung: Stützen Sie sich mit den Händen leicht gegen die Wand oder einen Stuhl. Gehen Sie mit dem vorderen Bein in die Beugung und schieben Sie gleichzeitig die Ferse des hinteren Beines Richtung Boden. Sie sollten ein deutliches Spannungsgefühl auf der Unterschenkelrückseite spüren. Das zu dehnende Bein ist im Kniegelenk möglichst gestreckt.

Halten Sie die Dehnung pro Bein jeweils ca. eine Minute. Dies entspricht einem Satz. Führen Sie 2–3 Sätze durch mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen. Üben Sie 2- bis 3-mal pro Woche.

Dehnung der vorderen Schienbeinmuskulatur

seitliche Ansicht: Übung zur Dehnung der vorderen Schienbeinmuskulatur Stellen Sie den Fuß so weit wie möglich nach hinten. Die Zehen sind eingerollt. © Gelenk-Klinik frontale Ansicht: Übung zur Dehnung der vorderen Schienbeinmuskulatur Der Zehenrücken liegt auf dem Boden. Strecken Sie Ihren Fuß ganz lang. © Gelenk-Klinik

Ziel: Die Dehnung der vorderen Schienbeinmuskulatur kann für die Achillessehne entlastend wirken, da sich auf diese Weise die Spannung des Gegenspielers der Wadenmuskulatur reduziert.

Ausgangsstellung: Stand

Durchführung: Stellen Sie den betroffenen Fuß mit den Zehenrücken so weit hinter den Körper wie möglich. Die Zehen sind eingerollt. Bringen Sie Ihren Fuß so unter Dehnung, dass er ganz lang wird. Sie sollten vorne am Schienbein eine Spannung spüren.

Halten Sie die Dehnung pro Bein jeweils ca. 1 Minute. Dies entspricht einem Satz. Führen Sie 2–3 Sätze durch mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen. Üben Sie 2- bis 3-mal pro Woche.

Häufige Patientenfragen zum Thema Achillodynie an Dr. Thomas Schneider von der Gelenk-Klinik

Lässt sich die Achillessehne mit einem TENS-Gerät behandeln?

Die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) ist ein elektromedizinisches Therapieverfahren, das zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt wird. In einigen Fällen lindert dieses Verfahren auch Reizzustände an Sehnen wie bei der Achillodynie. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob TENS eine für Sie geeignete Therapie Ihrer Schmerzen sein kann.

Welche Schuhe eignen sich bei einer Achillodynie?

Mit einer Achillodynie sollten Sie Schuhe mit weicher und flexibler Sohle bevorzugen. Die Schuhe sollten eine gute Passform haben und ausreichend Halt bieten. Im Bereich der Ferse dürfen die Schuhe nicht zu hart sein, um Druck auf die Achillessehne zu vermeiden. Es hilft außerdem, häufig die Schuhe zu wechseln.

Welcher Arzt behandelt die Achillessehnenentzündung?

Mit einer Achillessehnenentzündung sind Sie bei einem Facharzt für Orthopädie oder bei einem Sportmediziner an der richtigen Adresse. Dem Spezialisten stehen notwendige Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung, um eine Achillodynie und mögliche Ursachen für die Sehnenreizung zu erkennen. Er verfügt über ausreichend Erfahrung, um Ihnen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und mit Ihnen zu erörtern, welche sich für Ihre individuelle Situation am besten eignet.

Welche Salbe hilft bei Achillodynie?

Bei einer Achillodynie helfen Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika. Dazu zählen beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac. Diese Wirkstoffe können als Salbe oder Gel direkt auf den schmerzhaften Bereich aufgetragen werden.

Wie lange dauert die Heilung einer Achillodynie?

Die Dauer der Heilung bei einer Achillodynie hängt von der Schwere der Entzündung und von der körperlichen Verfassung des Patienten ab. In den meisten Fällen heilt die Achillodynie innerhalb von 4 bis 6 Wochen vollständig aus. Die Krankschreibung beträgt etwa 2 bis 3 Wochen für Menschen mit sitzender Tätigkeit.

Liegen unbehandelte Fehlstellungen vor, die immer wieder die Sehne reizen, kommt es zur chronischen Achillodynie. Auch eine nicht ausreichende Schonung oder ein zu früher Einstieg ins Training können zur chronischen Sehnenreizung führen. In solchen Fällen kann die Heilung der Achillodynie langwierig sein und sich über mehrere Monate oder sogar Jahre hinziehen.

Kann nach einer Behandlung mit Ciprofloxacin eine Achillodynie auftreten?

Studien zeigen, dass Antibiotika aus der Gruppe der Fluorochinolone wie Ciprofloxacin anfälliger für Sehnenreizungen wie Achillodynie machen. Dies gilt insbesondere für ältere Menschen über 60 Jahre. So entwickelten 44 von 10.000 Patienten nach einer Behandlung mit Ciprofloxacin eine Sehnenreizung. Bei Ofloxacin lag die Inzidenz sogar bei 96 von 10.000.

Hilft Wärme oder Kälte bei einer Achillodynie?

Bei einer akuten Achillodynie sollten Sie die Achillessehne mehrmals am Tag für etwa 20 Minuten kühlen. Diese Maßnahme lindert Schmerzen und wirkt abschwellend. Achten Sie darauf, Eis niemals direkt auf die Haut zu legen, sondern wickeln Sie das Kühlpack z. B. in ein kleines Handtuch ein. Chronische Sehnenreizungen oder degenerative Veränderungen behandeln Sie dagegen eher mit Wärme. Dies wirkt durchblutungsfördernd und kurbelt den Heilungsprozess an.

 

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